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NIAGARA-FÄLLE. 27. Route. 179 Island und Queen Victoria Park diese drei Ausflüge verbindet, kann alle
weitern Versuche, ihm Geld abzulocken, ruhig unbeachtet lassen. Bis
jetzt wird für Überschreitung der Hängebrücke ein Zoll erhoben (20 c. hin
und zurück), doch ist die Aufhebung desselben und die Bildung eines
wirklich internationalen Parks in Aussicht genommen. Auf der amerika-
nischen
Seite ist Fahren ganz zwecklos.

Bazare. Während die Kutscherplage sich gebessert hat, besteht die,
der Bazare noch in voller Kraft fort und bildet einen so großen Übelstand,
daß viele Fremde ihren Besuch abkürzen und den Niagarafall weit früher
verlassen als es in ihrer Absicht lag. Es ist absolut unmöglich durch die
Straßen zu gehen oder an einem Schaufenster stehen zu bleiben, ohne mit
den unverschämtesten und hartnäckigsten Anerbietungen bestürmt zu
werden. Eine unbedingte Nichtbeachtung aller dieser Belästigungen ist
durchaus geboten, namentlich in den Bazaren, durch die man zu den In-
clined
Railways gelangt. Man lasse sich durch die Aufschrift Freier Ein-
tritt
nicht täuschen und mache keine Einkäufe an Orten, zu denen der
Kutscher den Fremden hinfährt. Wer indianische Merkwürdigkeiten
wünscht, kaufe sie von den Indianern selbst.

Reservationen. Die 1885 eröffnete New York State Reservation at
Niagara
umfaßt 42 ha und schließt Prospect Park ein. Der Queen Victoria
Niagara Falls Park
, auf der canadischen Seite, 1888 eröffnet, hat ein Areal
von 61 ha. Die amerikanischen Kommissäre haben eine Zusammen-
stellung
nützlicher Suggestions to Visitors verfaßt, die in den Hotels oder
bei den Beamten der Reservation gratis zu haben ist.

Reiseplan. Die nachfolgende Beschreibung entspricht der Reihenfolge,
in der die Fälle am zweckmäßigsten besichtigt werden. Die amerikanische
Seite, besucht man am besten Morgens, die canadische Nachmittags, da man
dann die Sonne im Rücken hat. Die Grand Rapids sind am besten von
der canadischen Seite zu sehen. Zur Not kann man die Hauptpunkte in
einem Tage abmachen, doch ist es ratsam 2-3 Tage darauf zu verwenden.
Mai, die erste Hälfte des Juni, die zweite des Sept. und Oktober sind die
besten Monate zum Besuch des Niagara; im Hochsommer ist er heiß und
überfüllt. Niemand, dem sich die Gelegenheit bietet, möge versäumen die
Fülle in der Pracht ihres Winterkleides zu sehen.

Die **Niagarafälle (spr. Nei-âgärä; indianisch Donner der
Wasser), das großartigste Schaustück Amerikas, werden von dem
Niagara River bei seinem Durchbruch vom Erie- zum Ontario-See
gebildet, 22 M. von seinem Ausfluß aus dem erstern und 14 M. ober-
halb
seiner Mündung in den letztern. Der Niagara River, der Ab-
fluß
der vier großen Seen des Westens (Erie, Huron, Michigan und
Superior), fällt auf seinem 36 M. langen Laufe um 100m. Die
Strömung ist die ersten 2 M., nachdem der Fluß den Erie-See ver-
lassen
hat, reißend, verlangsamt sich aber hier, wo das Flußbett
sich erweitert und Grand Island den Strom in zwei Arme spaltet,
unterhalb der Insel ist er M. breit. Etwa 15 M. vom Lake
Erie verengt sich der Fluß abermals und die Stromschnellen be-
ginnen
, mit stets wachsendem Ungestüm hinabstürzend, bis sie in
der letzten Viertelstunde oberhalb des Falls ein Gefäll von über 16m
und eine ungeheure Geschwindigkeit erlangen. Am Rande der Fälle,
wo der Strom sich in rechtem Winkel von W. nach N. wendet, teilt
sich das Flußbett nochmals durch Goat Island, das ungefähr ein
Viertel der ganzen Strombreite (1550m) einnimmt. R. davon ist der
*Amerikanische Fall, 822m br. und 50m h., l. der *Canadische oder
Hufeisen (Horseshoe)-Fall
, in seiner Kurve 916m br. und 48m h. Die
Wassermasse, die sich über die Fälle ergießt, beträgt in der Minute 15